a) Bedarfsanalyse.
b) Definition des Anforderungsprofils und System-Konfiguration.
c) Analyse der der technischen Eckdaten und Bauvolumen der UAV / Drohne.
d) Konzeptentwürfe / Baupläne.
e) Produktion von Prototypen.
f) Tests / Abwurftest.
g) Unterstützung bei der Zertifizierung (falls gewünscht).
h) Serienproduktion
Rettungsfallschirme werden grundsätzlich immer nur im Notfall ausgelöst.
PASA unterscheidet zwischen zwei Varianten:
A) Das System ist so ausgelegt, dass der Aufprall am Boden keine zu großen Schäden anrichtet und Menschen nicht in Gefahr bringt. Die Drohne darf dabei aber kaputt gehen, oder
B) Der Aufprall muss durch das Rettungssystem so sanft gestaltet werden, dass auch die Drohne keine erheblichen Schäden erleidet. Am Ende ist es fast immer eine Kostenfrage, ob, und wenn ja, was an der Drohne kaputt gehen darf und was nicht.
Landesysteme sind Rettungssysteme, die dann zum Einsatz kommen, wenn die Landung der Drohne immer durch das Auslösen des Fallschirms geschieht und eine andere Art zu landen gar nicht möglich ist, weil z. B. kein Fahrwerk existiert. Landesysteme werden somit viel öfters verwendet und gepackt als Rettungsschirme und auch das muss bei der Entwicklung berücksichtigt werden. Die Ansprüche an Landesysteme sind demnach deutlich höher als Notfall-Rettungssysteme. In vielen Fällen wird dann auch der konstante Einsatz von einem oder mehr Landedämpfer/n, (also ein oder zwei Airbag/s), erforderlich.
Bei Mini-Hubschraubern werden die Rettungsschirme im Unterteil der Drohne installiert und durch Luftdruck oder einer Feder oder Pyrotechnik seitlich rausgeschossen. Sobald der Retter sich öffnet, schwenkt die Hauptleine nach oben und reiht sich zwischen die Rotorblätter des Hubschraubers ein, die automatisch in den Leerlaufmodus übergegangen sind. Die Erfahrung hat gezeigt, dass dieser Vorgang, trotz des kräftigen Rotors, keine Probleme macht, solange der Motor entkoppelt wird.
Bei horizontal ausgerichteten Propellern (Flächenflügel oder schwenkbaren Propellern bzw. Tilt-eVTOLs) werden die Retter vorrangig im Hinterteil der Drohne untergebracht und nach hinten raus durch Pyrotechnik, Luftdruck oder Federn rausgeworfen. In den meisten Fällen wird aber der Fahrtwind für die Auslösung des Pilot-Chutes genutzt. Ein Pilot-Chute ist eine kleine Kappe, die sich sehr schnell füllt, die Hauptkappe herauszuzieht und die Fangleinen vorspannt.
Bei hohem Abfluggewicht und höherer Massenträgheit durch Fluggeschwindigkeit wachsen nicht nur die Anforderungen an die Verankerung der Hauptleine in der Drohne, sondern auch an die Verstärkungen an der Kappe, um den Öffnungsschlag standzuhalten.
Eingebaute Kameras bzw. Kamerahalterungen oder dergleichen sollten ebenfalls einen Öffnungsschlag sicher überstehen können. (mehr dazu bei Punkt 2)
In Hinsicht auf das Rettungs- bzw. Landesystems muss beim Entwickeln unbedingt auf das gesamte Geschwindigkeitsfenster der Drohne geachtet werden. Umso größer, desto mehr Bauteile wird das Rettungs-System brauchen und umso mehr Bauvolumen muss dafür bei der Entwicklung, berücksichtigt werden.
Bei einem großen Flug-Geschwindigkeitsfenster (z. B. 0-300km/h) ist die Auslegung des Systems sehr genau abzuwägen. Umso größer die durchschnittliche Flughöhe über Grund, desto mehr Zeit kann dem entsprechenden System eingeräumt werden, sich zu öffnen.
Bei niedrigen Fluggeschwindigkeiten, wie bei Multicoptern und Mini-Helikoptern, sind Slider nicht erforderlich, was die Öffnungszeiten reduziert. Bei diesen UAV-Arten ist vor allem zu beachten, dass das Rettungssystem sich nicht in den Propellern/Rotoren verfängt und die Öffnung so weit wie möglich von der UAV passiert. Bei diesen beiden UAV-Arten trifft fast immer das ungünstigste Szenario ein: die Kombination von niedriger Flughöhe (unter 70m) und niedrige Fluggeschwindigkeit. Solange diese Konstellation zutrifft, sollte sich die Drohne noch in einem abgesicherten Flugraum befinden (z. B. Flugplatz). Beim Verlassen der Sicherheitszone sollte die Drohne die notwendige Mindesthöhe und Vorwärtsgeschwindigkeit aufweisen, um eine eventuelle Not-Auslösung des/der System/e erfolgreich zu gestalten.
Der standartmäßige Betriebs-Temperaturbereich unserer Systeme liegt zwischen -30C° und +50C° (Celsius). Sollten sehr niedrige Betriebs-Temperaturen alltäglich sein, sollte das bei der Auslegung und Materialwahl eventuell berücksichtigt werden. Bei sehr niedrigen Temperaturen können Fallschirme etwas langsamer öffnen, da Tücher dadurch etwas steifer werden.
Die Systeme sollten immer so trocken wie möglich gelagert (unter 75% Luftfeuchtigkeit), keinen direkten UV-Strahlen ausgesetzt und auf keinen Fall feucht gepackt werden. Nach Wasserlandungen ist ein gutes austrockenen im Schatten aller Materialien sehr, sehr wichtig, um später Schimmel oder Verklebung der Tücher zu vermeiden.
Sie ist wichtig, da der Luftdruck sich auf z. B. 4.500m über dem Meeresspiegel (ASL) fast halbiert. Umso niedriger der Luftdruck, desto höher sind auch die Flug- und Sinkgeschwindigkeiten der Drohnen und das gilt natürlich auch für die Retter- bzw. Landesysteme. Sollte der Einsatz vorwiegend in größeren höhen stattfinden, muss die Größe und Auslegung des Systems daran angepasst werden.
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